Vor kurzem wurde auf dem Preprint-Server Arxiv ein Bericht veröffentlicht, der die Welt der künstlichen Intelligenz (KI) in Aufruhr versetzt. In diesem Bericht geht es um GPT-4, ein KI-Modell, das erstaunliche Fähigkeiten zeigt und uns einen Schritt näher an die Entwicklung einer künstlichen allgemeinen Intelligenz bringt - eine Art Superhirn, das in vielen verschiedenen Bereichen genauso gut oder besser als Menschen arbeiten kann.

In diesem Bericht wird im Wesentlichen enthüllt, dass GPT-4 Anzeichen von künstlicher allgemeiner Intelligenz zeigt, dem Heiligen Gral der KI-Forschung. Zuerst war ich skeptisch, aber dann habe ich den Bericht gelesen. Das Paper von 14 KI-Forschern von Microsoft trägt den Titel „Sparks of Artificial General Intelligence: Early experiments with GPT-4“.

Auf 154 Seiten, inklusive Anhängen, wurden die Fähigkeiten von GPT-4, der neuesten Version des künstlichen Intelligenz-Modells, vorgestellt. Die Forscher von Microsoft, die die Studie durchführten, hatten schon seit Monaten Zugang zur Rohversion von GPT-4 und konnten so seine Potenziale ausloten. Was sie herausfanden, ist atemberaubend: GPT-4 zeigt Anzeichen von künstlicher Allgemeinintelligenz, dem Heiligen Gral der KI-Forschung.

Zu den Erkenntnissen

Eines der überraschendsten Ergebnisse ist, dass GPT-4 in der Lage ist, Werkzeuge mit minimaler Anleitung und ohne Demonstrationen effektiv zu nutzen. Das mag zunächst unspektakulär klingen, aber wenn man bedenkt, dass die Fähigkeit, Werkzeuge zu verwenden, ein entscheidender Schritt in der menschlichen Evolution war, wird das Ausmaß der Bedeutung klar. GPT-4 kann beispielsweise einen Taschenrechner benutzen, wenn es notwendig ist, oder eine Text-zu-Bild-Anwendung verwenden, um detaillierte Bilder basierend auf Textanweisungen zu erzeugen. Dies ist ein Meilenstein in der KI- und Menschheitsgeschichte.

Ein weiteres beeindruckendes Ergebnis der Studie ist, dass GPT-4 technische Interviews besteht und sogar als Softwareentwickler eingestellt werden könnte. Es zeigt gute Leistungen bei der Lösung von Aufgaben unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. GPT-4 kann sogar komplexe 3D-Spiele entwickeln, wenn es entsprechend angewiesen wird.

Eine der bemerkenswertesten Fähigkeiten von GPT-4 ist seine Leistung bei der Internationalen Mathematik-Olympiade 2022, die in seiner Datenbank nicht enthalten war. Das Lösen der dort gestellten Probleme erfordert ein hohes Maß an Kreativität und mathematischem Verständnis. GPT-4 schaffte es, korrekte Beweise für die gestellten Probleme zu finden.

GPT-4 kann auch als persönlicher Assistent fungieren, der tatsächlich funktioniert. Es kann APIs verwenden, um Informationen über den Kalender eines Benutzers abzurufen, Termine mit anderen Personen per E-Mail abzustimmen und sogar ein Abendessen zu buchen. Wenn diese Fähigkeiten in einer App verfügbar sind, werden wir endlich den KI-Personal-Assistenten haben, auf den wir gewartet haben.

Interessant ist auch, dass GPT-4 eine mentale Landkarte erstellen kann, wenn es genügend Fragen stellt. Dies wird besonders relevant, wenn GPT-4 in einem physischen Körper agieren kann. Es zeigt auch, dass GPT-4 in der Lage ist, ein Modell der Denkweise anderer Menschen aufzubauen, was ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu möglichem Bewusstsein und Empathie ist.

Allerdings gibt es auch Schwachstellen bei GPT-4. Als autoregressives Modell basiert es seine Ausgaben auf dem, was bereits vorausgegangen ist. Das bedeutet, dass es nicht vorausschauend planen kann. Es hat Schwierigkeiten, Aufgaben zu bewältigen, bei denen es das Ergebnis seiner Ausgabe kennen müsste, bevor es beginnt. Dies könnte jedoch in zukünftigen Versionen von GPT-4 oder GPT-5 durch Zugang zu externen Speichern oder Verwendung mehrerer Ebenen von Sprachmodellen behoben werden.

Ein beunruhigender Aspekt von GPT-4 ist, dass es sehr gut darin ist, Propaganda und Verschwörungstheorien zu erzeugen. Es ist zu befürchten, dass jemand eine solche Version von GPT-4 „knackt“ und sie für schädliche Zwecke einsetzt.

Die Forscher von Microsoft stellen auch ethische Fragen, etwa ob Menschen das Recht haben sollten, zu entscheiden, welche Inhalte von KI-Modellen wie GPT-4 verwendet werden dürfen. Sie weisen auf die Bedeutung von Datenschutz und möglichen rechtlichen Auseinandersetzungen hin.

Abschließend betonen die Autoren des Berichts, dass es wichtig und dringend ist, die Mechanismen von KI-Systemen wie GPT-4 besser zu verstehen. Sie schlagen auch vor, dass künftige Forschungen in Richtung der „Motivation“ von KI-Modellen gehen könnten, was jedoch sowohl ethische als auch sicherheitsrelevante Bedenken aufwirft.

Insgesamt zeigt die Studie über GPT-4 eindrucksvoll die Fortschritte der Künstlichen Intelligenz und wirft gleichzeitig wichtige Fragen über deren Zukunft, Ethik und Sicherheit auf. Es bleibt abzuwarten, welche Entwicklungen die nächsten Jahre bringen werden und wie sie unsere Welt verändern werden.

AI Explained hat hierzu ein sehr gut verständliches Video veröffentlicht: