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Schriftklassifikation 

Für die Klassifizierung von Schriften gibt es diverse Schemata wie das „Angelsächsische Schema“ oder das „Französische Schema“. Am weitesten verbreitet ist jedoch die DIN-Norm 16518 aus dem Jahre 1963, die Schriften rein nach formalen Ausprägungen klassifiziert, welche wir hier vorstellen möchten.

Unter Experten wird die DIN Klassifikation oft sehr kritisiert, dennoch stellt sie in den meisten gestalterischen Ausbildungen die Grundlage für die Schriftbestimmung dar. Kritiker bemängeln dabei, dass sich besonders die vielen Schriften aus den letzten Jahren in diesem Schema schwer einordnen lassen.

Gruppe I: Venezianische Renaissance-Antiqua

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Beispiel: Stempel Schneider, Jenson, Centaur

Merkmale

Angelehnt an Formen der sehr frühen Druckzeit. Zeitraum erstreckt sich von 1450 bis 1530. Die Schrift besitzt kräfitge Serifen, eine linksgeneigte Achsenstellung und große Ober- und Unterlängen. Charateristisch ist auch, dass der Querstrich des Buchstaben „e“ oft schräg liegt.

Gruppe II: Französische Renaissance-Antiqua

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Beispiel: Garamond, Palatino

Merkmale

Enstehung im 16. Jahrhundert. Teilweise leichte Unterschiedene in der Strichstärke der einzelnen Zeichen. Besitzt eine besonders gute Leserlichkeit. Weitere Merkmale sind die oft nach links geneigte Achse und die ausgerundeten Serifen.

Gruppe III: Barock-Antiqua

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Beispiel: Times New Roman, Baskerville

Merkmale

Starke Unterschiede in der Strichstärke, welche historisch durch den Kupferstich entstanden sind. Die Achse der Rundungen ist meist senkrecht. Weiteres Merkmal zur Unterscheidung sind die Rundungen der Serifen, die bei der Barock-Antiqua oft weniger stark ausgeprägt sind.

Gruppe IV: Klassizistische Antiqua

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Beispiel: Bodoni, Didot

Merkmale

Entstanden um 1800. Besonders ausgeprägt sind hier die Unterschiede zwischen Haar- und Grundstrich, die Strichstärke variiert also sehr stark. Die Achsen der Rundungen sind senkrecht, außerdem sind kaum Rundungen an den Serifenansätzen vorhanden.

Gruppe V: Serifenbetonte Linear-Antiqua

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Beispiel: Clarendon

Merkmale

Entstehung Anfang des 19. Jahrhunderts. In der serifenbetonten Linear-Antiqua sind die Serifen oft sehr stark betont. Dafür ist die Strichstärke meist sehr konstant, die Haar und Grundstrich sind also fast gleich.

Gruppe VI: Serifenlose Linear-Antiqua

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Beispiel: Futura, Eurostile

Merkmale

Diese Gruppe wird auch oft als „Grotesk“ bezeichnet. Die Schriften dieser Gruppe entstanden zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Die Strichstärke ist je nach Schriftart teilweise regelmäßig oder auch stark unterschiedlich. Die Gruppe beinhaltet eine Fülle von Schriften und es ist oft sehr schwer diese Schriften vernünftig einzuordnen.

Gruppe VII: Antiqua-Varianten

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Beispiel: Insignia, Optima

Merkmale

In dieser Gruppe finden sich alle Antiqua Schriften die sich nicht in die Gruppen I, II, III, VII oder IX einordnen lassen. Die Gruppe beinhaltet viele sogenannte „Dekoschriften“

Gruppe VIII: Schreibschriften

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Beispiel: Mistral, Pepita

Merkmale

In der Gruppe finden sich Schriften die Handschriften nachempfunden sind. Diese Schriften wurden auch früher schon eingesetzt und damals in Blei gesetzt.

Gruppe IX: Handschriftliche Antiqua

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Beispiel: Zapf Chancery

Merkmale

Schriften in dieser Gruppe basieren auf der Antiqua, die einzelnen Zeichen der Schrift wurden handschriftlich abgewandelt. Dadurch soll ein persönliches Erscheinungsbild erzeugt werden.

Gruppe X: Gebrochene Schriften

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Beispiel: Fette Fraktur

Merkmale

Vor dem Jahre 1941 waren diese Schriften die weit verbreitetsten Alltagsschriften in Deutschland. Geschichtlich gesehen musste die gebrochene Schrift im Nationalsozialismus einiges mitmachen, was sich im Normalschrifterlass nachlesen lässt. In dieser Gruppe gibt es eine weitere Unterteilung in fünf Untergruppe:

  • Gotisch
  • Rundgotisch
  • Schwabacher
  • Fraktur
  • Fraktur-Varianten

Gruppe XI: Fremde Schriften

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Beispiel: Qadi, Amer, Badr

Merkmale

Hier finden sich alle fremdartigen Schriftarten, wie aus dem chinesischen oder arabischen Raum. So finden sich hier beispielsweise auch Kyrillische Schriftarten.

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Kai Spriestersbach

Kai Spriestersbach

Kai Spriestersbach ist erfolgreicher Unternehmer und digitaler Stratege mit einem Master-Abschluss in Web Science. Er ist Inhaber von AFAIK und verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung im Aufbau und der Optimierung von webbasierten Geschäftsmodellen. Als einer der erfahrensten Search Marketing Experten im deutschsprachigen Raum hat er mehr als 25 Vorträge auf SEO- und Online-Marketing-Konferenzen in Deutschland und Österreich gehalten. In den letzten Jahren hat er sich intensiv mit Large Language Models beschäftigt und sich als Experte für die Textgenerierung mit Hilfe künstlicher Intelligenz etabliert. Seine Karriere begann er mit einer Ausbildung zum Mediengestalter (IHK), bevor er den Bachelor of Science (B.Sc) in E-Commerce absolvierte. Anschließend erwarb er den Master of Science (M.Sc) in Web Science und forschte an der RPTU im Bereich angewandter generativer KI.

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